Ignaz Günther
Das Lebenswerk von Ignaz Günther
Franz Ignaz Günther wurde am 22.11.1725 als zweites Kind aus erster Ehe in Altmannstein geboren. Erst handwerkliche Fähigkeiten erlernte er von 1739-1743 in der väterlichen Werkstatt.
1743 wurde er in die Werkstatt des Münchner Hofbildhauers Johann Baptist Straub aufgenommen. Die Wandergesellenjahre führten ihn nach Salzburg (1750), Mannheim (1751) und Olmütz in Mähren (1752).
Die Kunstakademie in Wien absolvierte Günther vom 10. Mai bis 10. November 1753 mit Auszeihnung (Goldmedaille). 1754 erfolgte die Rückkehr nach München und die Ernennung zum „Hofbefreyten Bildhauer“.
1757 heiratete er die Silberhändlerstochter Maria Magdalena Hollmayr aus Huglfing bei Weilheim. Der Ehe entsprossen 9 Kinder.
1761 wurde ein Anwesen am Oberen Anger in München erworben.
Am 26. Juni 1775 starb Ignaz Günther in München.
Ignaz Günther erhielt schon in der Werkstatt des Vaters eine solide bildhauerische Grundausbildung. Die siebenjährige Tätigkeit im Atelier des Hofbildhauers Johann Baptist Straub ließ ihn künstlerisch reifen; sein individueller Stil trat immer deutlicher hervor.
Die Begegnung mit dem kurpfälzischen Hofbildhauer Paul Egell in Mannheim (1751), dessen Formgefühl Günther eingehend studierte, war ein weiterer Markstein in seiner Entwicklung.
Auf der kaiserlichen Akademie in Wien vervollkommnete er sich neben der Bildhauerei mit dem Zeichnen von Architekturen. Hier erwarb er auch das „Erste Premium der Bildhauerei“.
Ignaz Günther ließ sich 1754 in München nieder. Er war inzwischen zum Meister gereift. Kirchen und Klöster vergaben nun große Aufträge an ihn und auch Arbeiten profaner Art wurden ihm zuteil; jedoch überwiegt die Anzahl der sakralen Werke. Die Skulpturen und Altäre in Altenhohenau, München, Mallersdorf, Neustift, Rott am Inn, Weyarn, Nenningen oder anderen Orten sind Höhepunkte seines Schaffens.
Die Bedeutung Ignaz Günthers liegt insbesondere in der virtuosen Gestaltung seiner Figuren, denen er feinste seelische Empfindungen und verinnerlichten Ausdruck verlieh. Die Nachwelt begehrt Ignaz Günther als einen Künstler von europäischem Rang.